Die Europäische Chemikalienagentur ECHA hat ihre Prioritätenliste für 2025 veröffentlicht. Mehrere Stoffgruppen stehen im Fokus verstärkter Regulierung, was erhebliche Auswirkungen auf die chemische Industrie haben wird.
Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS)
PFAS-Verbindungen geraten zunehmend unter Druck. Die EU plant umfassende Beschränkungen für über 4.700 Einzelsubstanzen. Besonders betroffen sind Anwendungen in Textilien, Verpackungen und Feuerlöschschäumen. Unternehmen müssen Alternativen entwickeln oder Ausnahmeanträge stellen.
Endokrine Disruptoren im Visier
Bisphenol A und verwandte Verbindungen werden strenger reguliert. Neue Grenzwerte für hormonell wirksame Substanzen in Kunststoffen und Beschichtungen erfordern Reformulierungen vieler Produkte. Die Automobilindustrie und Elektronikbranche sind besonders betroffen.
Mikroplastik-Zusätze unter Beobachtung
Intentionell zugesetzte Mikroplastikpartikel in Kosmetika, Reinigungsmitteln und Düngemitteln werden schrittweise verboten. Die Übergangsfrist läuft 2025 aus. Alternative Formulierungen müssen entwickelt und getestet werden.
Flame Retardants auf dem Prüfstand
Bromierte und chlorierte Flammschutzmittel stehen vor Neubewertung. Phosphorbasierte Alternativen gewinnen an Bedeutung, müssen aber ihrerseits auf Umwelt- und Gesundheitsverträglichkeit geprüft werden.
Auswirkungen auf Lieferketten
Die neuen Bestimmungen erfordern intensive Zusammenarbeit zwischen Herstellern und Zulieferern. Vollständige Stoffinventare und Risikobewertungen werden zur Pflicht. Digitale Tracking-Systeme helfen bei der Compliance-Überwachung.
Chancen für Innovation
Trotz regulatorischer Herausforderungen entstehen neue Geschäftsmöglichkeiten. Nachhaltige Chemikalien und grüne Technologien werden zu Wettbewerbsvorteilen. Frühe Investitionen in REACH-konforme Alternativen sichern Marktanteile.
Die proaktive Anpassung an REACH-Anforderungen wird zum entscheidenden Erfolgsfaktor für chemische Unternehmen in Europa.